Hechte auf Wanderschaft

Seit zwei Jahren markieren und besendern Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Hechte in den Boddengewässern rund um Rügen. In enger Zusammenarbeit mit Anglern, Guides und Fischern untersuchen sie im Projekt „BODDENHECHT“ die Wanderrouten und das Verhalten der Tiere. Die ersten Ergebnisse sorgen jetzt für Überraschung.

Per Telefon und Online-Formular erhielt das Forschungsteam um Professor Robert-Arlinghaus bisher mehr als 450 Rückmeldungen über markierte oder besenderte Hechte, die geangelt oder gefischt wurden. Insgesamt markierten die Forscherinnen und Forscher mehr als 2.000 Tiere. 300 davon tragen zusätzlich einen Sender zur Fischortung in der Bauchhöhle. Die gemeldeten Fische und die Unterwasserortungen liefern dem Team wertvolle Daten, mit denen die Wanderrouten einzelner Tiere rekonstruiert werden können.

Schon die ersten Auswertungen sorgen nun für eine Überraschung: Die Hechte wandern weiter, als die Forscherinnen und Forscher vermutet hatten und legen zum Teil beachtliche Strecken über mehrere Bodden hinweg zurück. Es gibt aber auch große Unterschiede zwischen einzelnen Tieren: Ein beobachtetes Hechtweibchen, dessen Sender Wanderdaten aus 13 Monaten lieferte, schwamm von März 2020 bis April 2021 von der Puddeminer Wiek im Strelasund über den Kubitzer, den Schaproder und den Vitter Bodden bis zum Wieker Bodden im Norden von Rügen. Dann kehrte es um und schwamm zunächst bis zum Ausgang des Strelasunds im Kubitzer Bodden zurück. Danach erfasste eine Unterwasserstation im Rassower Strom das Tier. Ein anderes Weibchen, das die Forschenden „Netti“ tauften, hielt sich dagegen zehn Monate durchgehend im Übergangsbereich des Strelasunds und des Kubitzer Boddens auf und legte kein größeren Strecken zurück.

Nun wertet das Forschungsteam weitere Daten aus dem Jahr 2021 aus. Wer einen markierten Hecht fängt, ist weiterhin aufgefordert, den Fang mit Angabe des Fangorts online unter ifishman.igb-berlin.de oder telefonisch unter +49(0) 160 944 78 446 zu melden.

Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt.

Zum Weiterlesen außerdem: unsere Expedition „BODDENHECHT“.

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